Das Venus
-Jahr ist mehr feucht als trocken, mit viel Regen. Zudem ist es oft schwül und ziemlich warm.
Frühling:
Der Frühling kommt in diesem Jahr erst sehr spät, da im vorangegangenen Sonnenjahr die Kälte ziemlich lange andauerte. Dann ist es aber angenehm und warm. Generell ist der Frühling recht feucht, durchschnittlich warm und sehr gut für die wachsenden Früchte. Manchmal ist es aber auch sehr nass. Ein später Frost ist nicht zu fürchten. Auch die Tiere können gut draußen weiden, da die Triebe groß genug sind. Auch können sie etwas länger draußen bleiben.
Sommer:
Wenn der Frühling nicht gar so feucht war, so wird der Sommer im Venusjahr lang und schwül. Ist der Frühling aber feucht, wird der Sommer trocken und es wächst ein recht guter Wein. Jedoch ist eher zu befürchten, dass in diesem Sommer viel Getreide oder Heu auf den Feldern verfault. Deshalb sollten auch die Nachmittage der Feiertage genutzt werden, um das Heu einzuholen. Herrscht im Venusjahr ein dürrerer Sommer, dann wird auch das Getreide teuer. Solche dürren Sommer sind zu erwarten, wenn im Februar, März, April oder Mai eine Sonnenfinsternis zu sehen war oder wenn im Jahr zuvor ein Komet erschienen ist.
Herbst:
Zum Anfang ist er schön warm, dafür ist er aber nicht sehr lang. Daher sollte man die Wintersaat schnell einbringen. Ab Mitte November beginnt bereits der Winter, der bis Weihnachten anhält.
Winter:
Der Winter kommt am Anfang sehr trocken. Vom 12. Februar bis zum Ende des Winters ist es aber feucht mit starkem Regen. So können die starken Regengüsse den Häusern, Menschen oder Tieren Schaden zufügen. So sind die Winter in diesen Jahren immer feucht.
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Was ist der
"hundertjährige Kalender" ?
Den 100-jährigen Kalender gibt es
eigentlich streng genommen gar nicht, sondern nur einen 7-jährigen.
In den Jahren 1652
bis 1658 führte der fränkische Zisterzienser Abt Mauritius Knauer
(1613-1664) genau Buch mit detaillierten Wetteraufzeichnungen und
himmelskundlichen Beobachtungen. Knauer kümmerte sich damals um die
Wirtschaft seines Klosters, dass nach dem 30-jährigen
Krieg am Boden lag. Diesem Zweck dienten neben der Wiedereinführung
von Frondiensten auch die Beteiligung an einem Eisenbergwerk und die
Erarbeitung des Calendarium
Oeconomicum Perpetuum Practicum, mit dem seine Mönche in die Lage
versetzt werden sollten, das Wetter für die Feldwirtschaft sicherer
vorhersagen zu können.
Die von späteren
Bearbeitern daraus abgeleiteten "Wetterprognosen" gehen von
der fälschlichen Annahme aus, dass sich das Wetter unter dem
Planeteneinfluss alle 7 Jahre exakt wiederholen würde und in festen
Glauben daran, wurde auch der auf hundert Jahre hochgerechnete Kalender
so erstellt. Trotz des irrtümlichen Ansatzes lassen sich auch in der
heutigen Zeit immer wiederkehrende Wetterentwicklungen nicht ganz von
der Hand weisen. Insbesondere in der ländlichen Bevölkerung scheint
die Anziehungskraft und der Glaube an die Richtigkeit des Kalenders
ungebrochen. |
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